Freizeit und aktiv sein

Freie Zeit geniessen zu können, bedeutet Lebensqualität. Sport, Reisen, Konzerte besuchen sowie Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. All dies ist wichtig für das Wohlbefinden.

Aus Scham oder Angst nicht verstanden zu werden, laufen Menschen mit einer chronischen Krankheit oft Gefahr, sich durch oder auch wegen der Krankheit sozial zu isolieren. Aber das muss nicht sein.

Viele Betroffene erleben kaum Einschränkungen im Alltag durch ihre Erkrankung. Andere sind stärker betroffenen.  Mit dem richtigen Wissen und einer guten Vorbereitung gibt es vieles, das Epilepsiebetroffene trotz der Erkrankung tun können.

Gemeinsam statt einsam

Soziale Aktivitäten sollen ebenfalls in Betracht gezogen werden. Treffen mit Freunden, Familienausflüge oder die Teilnahme an Gruppenaktivitäten bereichern das soziale Leben und stärken das Gefühl der Zugehörigkeit.

Es ist hilfreich, Menschen in der eigenen Umgebung über die Epilepsie zu informieren, damit sie im Falle eines Anfalls wissen, wie sie richtig reagieren können.
→ Mehr Informationen unter Erste-Hilfe

In Gesellschaft wird gerne auch ein Glas Wein oder Bier getrunken. Der bekanntlich massvolle Umgang mit Alkohol gilt auch für Menschen mit Epilepsie. Zusätzlich ist zu beachten, dass Alkohol einen Einfluss auf Medikamente haben kann. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Alkohol und mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten. Es ist ratsam, sich zu fragen, ob sie alkoholische Getränke trinken möchten oder nicht und wie wichtig es für sie ist alkoholische Getränke zu trinken, und warum Sie diese trinken möchten. Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre unserer Partnerorganisation, der Schweizerischen Epilepsie-Liga.

Allgemein wirkt sich Sport positiv auf die Gesundheit aus und beeinflusst im Allgemeinen das Wohlbefinden.

Sport hat kaum anfallsauslösende Eigenschaften und Untersuchungen zeigen sogar, dass die physiologischen Vorgänge während der körperlichen Anstrengung eher eine anfallshemmende Wirkung haben. Je nach Sportart sind gewisse Anpassungen der Ausübung sinnvoll, beispielsweise dass Sie die Sportart nicht alleine ausführen.

Allerdings sind nicht alle Sportarten für alle gleich geeignet. Aktivitäten, bei denen es zu einer Fremd- oder Selbstgefährdung kommen kann, sind zu vermeiden (beispielsweise Klettern in mehr als 2 Metern Höhe).

Schwimmen oder Baden ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Für Menschen mit Epilepsie bedeutet dies nicht generell ein Verzicht. Vielmehr soll überlegt werden, zu welcher Tageszeit epileptische Anfälle hauptsächlich auftreten und welche Auslöser bekannt sind. Diese Faktoren können beim Besuch des Hallenbades berücksichtigt werden. Hilfreich sind zudem erfahrene Begleitpersonen sowie Schwimmhilfen (z.B. Schwimmkragen). Auf Schwimmen in offenen Gewässern sollte wegen den erschwerten Rettungsbedingungen verzichtet werden. Weitere Informationen zum Thema Sport finden Sie in der Broschüre unserer Partnerorganisation, der Schweizerischen Epilepsie-Liga.

In der Freizeit spielt die Mobilität eine wichtige Rolle. Wer auf Begleitung angewiesen ist, um den öffentlichen Verkehr zu nutzen, kann bei den SBB die Ausweiskarte für Reisende mit einer Behinderung (Begleiterkarte) beantragen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der SBB oder am Bahnschalter.

Neben der Benutzung des öffentlichen Verkehrs ist auch das Auto eine ein viel genutztes Fortbewegungsmittel. Hierzu gibt es für Menschen mit Epilepsie Richtlinien.

Infos zu Richtlinien Autofahren mit Epilepsie (EpiLiga)
→ Flyer Fahreignung und Epilepsie (Epi-Liga)

Ferien gehören auch bei Menschen mit Epilepsie zum Leben. Epilepsie ist für die meisten Betroffenen kein Hindernis, um zu reisen. Es bedeutet jedoch, sich frühzeitig Gedanken über möglichen Anfallsauslöser zu machen. So kann eine Flugreise einen Einfluss auf den Schlaf-Wachrhythmus haben. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass am Reiseziel ein anderes Klima herrscht. Wichtig ist, dass genügend Medikamente inklusiv Reservemedikamente mitgenommen werden.

Bei Flugreisen gibt es je nach Fluggesellschaft unterschiedliche Vorgaben für Reisende mit epileptischen Anfällen. Es empfiehlt sich in jedem Fall ein mehrsprachiges, ärztliches Attest mitzuführen.

Weitere Informationen zum Thema Epilepsie und Reisen finden Sie auf unserer Seite “Epilepsie und Fernreisen”.

Die Schlafqualität wirkt sich allgemein positiv auf unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit aus. Bei Menschen mit Epilepsie haben die Schlafdauer und der Schlafrhythmus darüber hinaus einen grossen Einfluss auf die epileptischen Anfälle und Schlafentzug gilt als Anfallsauslöser. Sie müssen nicht zwingend auf spätabendliche Aktivitäten verzichten. Es ist allerdings von Vorteil, wenn Sie das eigene Schlafverhalten kennen und sich bewusst sind, dass Schlafmangel einen Anfall provozieren kann.


Weitere Informationen

  • Bei manchen Epilepsien steigt das Risiko für einen Anfall durch bestimmte Anfallsauslöser (Stress, Schlafenzug, Hitze, u.a.). Wichtige Informationen finden Sie auf unserer Seite “Auswirkungen der Epilepsie”.
  • Anfallsprävention umfasst unterschiedliche Massnahmen, die darauf abzielen die Zahl der Anfälle zu reduzieren. Anfallsauslöser zu meiden oder einen strukturierten Lebenswandel zu pflegen, sind nur zwei Beispiele.
    Weitere Informationen
  • Die Auswirkungen der Epilepsie sind in jeder Lebensphase unterschiedlich. Unsere Infobroschüren (Epi-Guides 1-4) bieten eine Übersicht, wie man Epilepsie besser verstehen und mit ihr leben kann.

Beratung und Selbsthilfe

Beratung

Wir beraten Epilepsiebetroffene und Angehörige in Fragen rund um die Themen Arbeit, Schule, Sozialversicherungen und viele mehr.

Selbsthilfe

Manchmal hilft es, sich mit anderen Betroffenen und Angehörigen auszutauschen. Gemeinsam stärker!